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Kulturgeschichte

Der aussterbende Beruf des Küfers …

Ein Küfer ist ein Handwerker der es sich zur Aufgabe gemacht hat, mit viel Geschick und Fleiß Fässer aus Holz anzufertigen. Diese dienen traditioneller Weise später etwa der Lagerung von Weinen, Bier und sonstigen Flüssigkeiten. Trotz diesen großen Nutzwerts gilt der Beruf heute als so gut wie ausgestorben.

Ein Beruf, viele Namen: Der Küfer

Fassbinder, Schedler, Schäffler, Böttner, Böttcher, Tonnenmacher oder auch Küfer, sie alle meinen denselben Beruf. Einen Handwerker, der aus Holz und eisernen Reifen Fässer herstellt, die dann der Aufbewahrung von unterschiedlichen Flüssigkeiten, vorrangig alkoholischer Köstlichkeiten, dienlich sind.

Dieser besondere Beruf hat eine lange Geschichte. Bereits seit dem 1. Jahrhundert sind Küfer im damaligen Gallien tätig. Die fertigten die Fässer überwiegend zur Vorratshaltung. Wein ließ sich besonders gut darin lagern und erhielt durch das Holz eine spezielle Note. Auch Bier eignete sich hervorragend zur Lagerung in Holzfässern, die zu früheren Zeiten noch sehr aufwendig an ihren Bestimmungsort geschafft wurden. Schließlich konnte ein großes Fass schon einmal ein ordentliches Gewicht auf die Waage bringen. Zum Bauen war es da noch relativ leicht, wenn es vom Daubenhauer zum Küfer kam und dort aus Holz und Eisen die praktischen Fässer entstanden. Erst prall gefüllt ließen die sich kaum noch von der Stelle bewegen.

Holzfässer für die besondere Note

Heute sind viele Fässer nicht mehr aus Holz, sondern aus Metall. Holzfässer kommen meist dann noch zum Einsatz, wenn sie wie bei Wein, Portwein, Brandy usw. dem Getränk eine eigene Note mitgeben können. Die meisten Biere werden heute jedoch in Metallfässer gesteckt.

Hauptsache aus Holz

Auch heute noch weiß man die Vorzüge echter Holzfässer zu schätzen, wenngleich viele als reine Dekoration Verwendung finden und nicht mehr wirklich zum Einlagern von Weinen benutzt werden. Trotzdem ist das Handwerk des Küfers längst kein eigentliches Handwerk mehr. Was früher mühevoll und aufwendig gesteckt und gebogen gehörte, das übernehmen heute längst Maschinen. Damit entfällt zum Beispiel auch die Verwendung von so genannten Bandhaken. Damit zogen Küfer die Fässer über die Dauben. Auch das ist in Zeiten von Gabelstaplern nicht mehr unbedingt notwendig, weshalb moderne Fässer überwiegend ohne solche Hakenvorrichtungen auskommen. Um den Fertigungsfabriken ein gutes Auskommen zu gewährleisten produzieren diese meist nicht nur Holzfässer, sondern haben ihr Angebot längst erweitert und bieten auch Saunatauchbecken und Holzbadewannen an.